Maria Ward Schule Würzburg

Liebe Schulgemeinschaft,

seit dem letzten Schultag vor Schließung der Schulen sind drei Wochen vergangen. Eine sehr ungewöhnliche und für viele auch nicht einfache Zeit. Vieles war und ist zu organisieren und jeder Tag ist neu zu planen. Ich finde es klasse, wenn ich immer wieder davon höre oder lese, dass ihr Schülerinnen zuhause die Möglichkeit nutzt zu lernen und so mithelft, ausgefallenen Unterricht vor Ort aufzuholen. Noch vor wenigen Jahren wäre so etwas aufgrund der fehlenden technischen Möglichkeiten nicht denkbar gewesen.

Die Coronakrise konfrontiert uns alle, das Kollegium, die Eltern und die Schülerinnen, mit einer nie dagewesenen Situation und lädt uns zugleich ein, auf Wesentliches in unserem Leben zu schauen. Für die meisten von uns ist das in diesen Tagen sicher die Familie. Die Ausgangsbeschränkungen und ihre Folgen führen zu einem intensiveren, aber auch konfliktreicheren Zusammenleben. Wenn es Streit und dicke Luft gibt, ist das nichts Ungewöhnliches. Das gibt es schon immer. Mich erinnert das an den heiligen Apostel Paulus, der seinen Freunden vor fast 2000 Jahren schrieb: „Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch das Band des Friedens!“ (Eph 4,2) Wichtig ist für Erwachsene wie für Kinder, sich immer wieder zu versöhnen, gemeinsame Wege des Miteinanders zu finden und sich schließlich auch immer wieder zu entschuldigen. Wenn es nämlich keinen Streit gibt, kann man diese Tage wunderbar nutzen, um gemeinsame Zeit sinnvoll zu nutzen - für Gespräche, für gemeinsames Backen und Kochen, Spielen und vielleicht auch Beten.

In diesen Tagen wird für viele Menschen auch Religiöses wesentlich. Die Frage nach dem Leben, nach dem Wichtigen, nach Gott. Dass nun die Coronakrise und die österliche Zeit zusammenfallen, ist deshalb eine wirkliche Herausforderung. Gut zu wissen ist, dass Ostern auch 2020 nicht ausfallen wird! Das Fest der Auferstehung wird gefeiert. In den Kirchen, wo in kleinstem Kreis Gottesdienst gefeiert wird, aber auch zuhause. Vielleicht könnt ihr einen Ostergottesdienst im Fernsehen oder Internet verfolgen, festlich zusammen mittagessen und eine Kerze entzünden. Übrigens: die Auferstehung Jesu damals war eher unspektakulär und geschah im Verborgenen. Erst nach und nach brach sich die Freude darüber, dass Jesus tatsächlich lebt, die Bahn. So ähnlich ist das in diesem Jahr auch. Vielleicht müssen wir einander erzählen und daran erinnern, dass Jesus den Tod besiegt hat, so wie einst die Jünger sagten: „Der Herr ist wirklich auferstanden!“ (Lk 24,34)

Ich bete für euch jeden Tag und wünsche euch allen trotz allem oder gerade deswegen fröhliche Ostern, eine gute Zeit mit euren Familien und den Segen des Auferstandenen Herrn Jesus Christus!

Euer Vikar Christian Stadtmüller

 

 

 

Foto: www.pixabay.com

 

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